Anwendungsskalierung in OpenShift implementiert adaptive Kapazitätsmanagement-Mechanismen für dynamische Workload-Anpassung durch automatisierte und manuelle Skalierungsstrategien. Diese Frameworks ermöglichen Performance-Optimierung und Kosteneffizienz durch bedarfsgerechte Ressourcenallokation basierend auf Anwendungsload, System-Metriken und Business-Anforderungen.
Die Skalierung von Anwendungen in OpenShift folgt verschiedenen Strategien, die je nach Anwendungsarchitektur und Performance-Anforderungen eingesetzt werden können.
Horizontale Skalierung erhöht die Anzahl der Pod-Replikas für Load-Distribution über multiple Container-Instanzen. Diese Strategie unterstützt verteilte Anwendungsarchitekturen und ermöglicht nahezu unbegrenzte Kapazitätserweiterung innerhalb der Cluster-Grenzen.
Vorteile der horizontalen Skalierung: - Bessere Ausfallsicherheit durch Redundanz - Lineare Performance-Steigerung bei gut designten Anwendungen - Verteilung der Last auf mehrere Nodes
Geeignet für: Stateless Anwendungen, Web-Services, API-Server
Vertikale Skalierung modifiziert CPU- und Memory-Ressourcenallokationen für individuelle Container-Instanzen zur Performance-Optimierung ohne Architektur-Änderungen. Dieser Ansatz eignet sich für Anwendungen mit begrenzter horizontaler Skalierbarkeit.
Anwendungsfälle für vertikale Skalierung: - Legacy-Anwendungen ohne Multi-Threading - Datenbanken mit komplexen Transaktionen - Anwendungen mit hohem Memory-Bedarf
Cluster-Auto-Skalierung erweitert die verfügbare Infrastruktur-Kapazität durch automatisches Hinzufügen oder Entfernen von Nodes. Diese Infrastructure-Elastizität unterstützt dynamische Kapazitätsplanung und Kostenoptimierung.
Der Horizontal Pod Autoscaler ist OpenShifts primärer Mechanismus für automatische horizontale Skalierung basierend auf verschiedenen Metriken.
HPA nutzt verschiedene Metriken für automatische Replica-Anpassungen:
CPU-Utilization: Standard-Metrik für CPU-basierte Skalierung
apiVersion: autoscaling/v2
kind: HorizontalPodAutoscaler
metadata:
name: webapp-hpa
spec:
scaleTargetRef:
apiVersion: apps/v1
kind: Deployment
name: webapp
minReplicas: 2
maxReplicas: 10
metrics:
- type: Resource
resource:
name: cpu
target:
type: Utilization
averageUtilization: 70Memory-Consumption: Memory-basierte Skalierung für speicher-intensive Anwendungen
Custom Application Metrics: Anwendungsspezifische Metriken wie Request-Queues oder Datenbankverbindungen
Skalierungs-Policies implementieren Kontrollemechanismen für stabiles Skalierungsverhalten:
Scale-Up Policy: - Maximale Anzahl neuer Pods pro Skalierungsintervall - Prozentuale Erhöhung der aktuellen Replica-Anzahl
Scale-Down Policy: - Verzögerung vor Scale-Down-Operationen - Maximale Anzahl zu entfernender Pods pro Interval
behavior:
scaleUp:
stabilizationWindowSeconds: 60
policies:
- type: Percent
value: 100
periodSeconds: 60
scaleDown:
stabilizationWindowSeconds: 300
policies:
- type: Percent
value: 10
periodSeconds: 60Komplexe Skalierungsentscheidungen basieren auf mehreren Performance-Indikatoren mit gewichteter Bewertung oder logischen Verknüpfungen. Diese Mechanismen unterstützen komplexe Anwendungscharakteristika und spezifische Performance-Anforderungen.
Der Vertical Pod Autoscaler analysiert historische Ressourcennutzungsmuster für optimale Ressourcen-Empfehlungen und automatische Anpassungen.
VPA-Empfehlungs-Engines nutzen Machine Learning-basierte Ansätze zur Analyse von Resource-Usage-Patterns:
Target-Empfehlungen: Optimale CPU- und Memory-Requests basierend auf typischer Nutzung
Lower Bound: Minimale Ressourcen für funktionsfähige Anwendung
Upper Bound: Maximale sinnvolle Ressourcenallokation
Uncapped Target: Empfehlung ohne Upper-Bound-Beschränkungen
| Modus | Beschreibung | Anwendungsfall |
|---|---|---|
| Off | Nur Empfehlungen, keine Änderungen | Analyse und Monitoring |
| Initial | Setzt Ressourcen nur bei Pod-Erstellung | Neue Deployments |
| Recreation | Pod-Neustart für Ressourcen-Updates | Nicht-kritische Anwendungen |
| Auto | In-Place Updates ohne Neustart | Kritische Services |
VPA berücksichtigt QoS-Klassen bei Skalierungsentscheidungen:
OpenShift ermöglicht Skalierung basierend auf anwendungsspezifischen und externen Metriken für domänen-spezifische Skalierungsstrategien.
Anwendungsspezifische Metriken für Business-Logic-getriebene Skalierung:
Message Queue Depth: Skalierung basierend auf Warteschlangenlänge
metrics:
- type: Object
object:
metric:
name: queue_depth
target:
type: AverageValue
averageValue: "50"Database Connections: Skalierung basierend auf aktiven Datenbankverbindungen
Response Time: Skalierung basierend auf Antwortzeiten
Integration externer Monitoring-Systeme für umfassende metriken-basierte Skalierung:
Prometheus-Integration:
metrics:
- type: External
external:
metric:
name: prometheus_custom_metric
selector:
matchLabels:
app: webapp
target:
type: AverageValue
averageValue: "100"Cloud-Provider Metrics: AWS CloudWatch, Azure Monitor, Google Cloud Monitoring
APM-Tools: New Relic, Datadog, AppDynamics
Zeitbasierte oder ereignisgesteuerte Skalierung für vorhersagbare Workload-Muster:
Cron-basierte Skalierung:
apiVersion: autoscaling/v1
kind: HorizontalPodAutoscaler
metadata:
name: scheduled-scaler
annotations:
scheduler.alpha.kubernetes.io/cron: "0 9 * * 1-5"
scheduler.alpha.kubernetes.io/replicas: "10"Business Hours Scaling: Automatische Erhöhung während Geschäftszeiten
Seasonal Patterns: Skalierung für wiederkehrende Lastmuster
Effektive Skalierung erfordert Optimierungen zur Minimierung der Latenz zwischen Skalierungstrigger und verfügbarer Kapazität.
Pod Startup Beschleunigung: - Image-Pre-Pulling auf Nodes - Init Container für Abhängigkeiten - Resource Pre-Allocation
Readiness und Liveness Probes:
readinessProbe:
httpGet:
path: /health/ready
port: 8080
initialDelaySeconds: 10
periodSeconds: 5
livenessProbe:
httpGet:
path: /health/live
port: 8080
initialDelaySeconds: 30
periodSeconds: 10Graceful Pod Termination für unterbrechungsfreie Skalierungsoperationen:
PreStop Hooks:
lifecycle:
preStop:
exec:
command:
- /bin/sh
- -c
- "nginx -s quit; while killall -0 nginx; do sleep 1; done"Termination Grace Period: Ausreichend Zeit für sauberes Herunterfahren
Pod Disruption Budgets: Schutz vor gleichzeitigem Ausfall mehrerer Pods
Koordinierte Skalierung über Anwendungsschichten hinweg für ausgewogene Performance und Ressourcennutzung.
Skalierungskoordination zwischen abhängigen Services zur Vermeidung von Engpässen:
Frontend-Backend Koordination: Proportionale Skalierung von Web- und API-Schichten
Database Scaling: Koordination zwischen Anwendungs- und Datenbankkapazität
Cache Layer Scaling: Skalierung von Caching-Schichten entsprechend der Anwendungslast
Traffic-bewusste Skalierung basierend auf Service-to-Service Kommunikationsmustern:
Istio Integration: Skalierung basierend auf Service Mesh Metriken - Request Rate pro Service - Latenz zwischen Services - Error Rate Patterns
Load Balancing Koordination: Abstimmung zwischen Skalierung und Traffic-Verteilung
Sicherheitsmechanismen für automatisierte Skalierungssysteme zur Vermeidung von Ressourcenerschöpfung.
Replica-Limits: Minimum- und Maximum-Anzahl von Pod-Replikas
spec:
minReplicas: 2
maxReplicas: 50Resource-Budget Integration: Berücksichtigung von Projekt-Ressourcenquotas
apiVersion: v1
kind: ResourceQuota
metadata:
name: project-quota
spec:
hard:
requests.cpu: "20"
requests.memory: 40Gi
pods: "50"Integration der Cluster-Node-Verfügbarkeit in Skalierungsentscheidungen:
Node Selector Constraints: Skalierung nur auf kompatible Nodes
Taints und Tolerations: Berücksichtigung von Node-Beschränkungen
Resource Pressure: Vermeidung von Skalierung bei Node-Ressourcenmangel
Priorisierung kritischer Workloads bei Ressourcenkonflikten:
apiVersion: v1
kind: Pod
metadata:
name: critical-app
spec:
priorityClassName: high-priority
containers:
- name: app
image: myapp:latest
resources:
requests:
cpu: "1"
memory: "2Gi"Priority Classes: Definition von Anwendungsprioritäten
Preemption: Verdrängung niedrigprioriger Pods für kritische Anwendungen
Kostenoptimierte Skalierungsstrategien für wirtschaftlichen Ressourceneinsatz.
Berücksichtigung von Infrastrukturkosten bei Skalierungsentscheidungen:
Spot Instance Integration: Nutzung günstiger Spot-Instanzen für Scale-Out - Automatischer Fallback bei Spot-Instance-Verlust - Gemischte Instance-Typen für Kostenoptimierung
Right-Sizing Analytics: Analyse von Skalierungsmustern für Langzeit-Kapazitätsplanung
Vorhersagebasierte Skalierung zur Reduzierung reaktiver Skalierungsverzögerungen:
Historical Data Analysis: Machine Learning basiert auf vergangenen Lastmustern
Trend Prediction: Erkennung von Saisonalität und Wachstumstrends
Proactive Scale-Up: Vorskalierung vor erwarteten Lastspitzen
Überwachung der Skalierungseffizienz für kontinuierliche Optimierung:
Utilization Rates: Tatsächliche vs. allokierte Ressourcen
Scaling Frequency: Häufigkeit von Scale-Up/Scale-Down-Operationen
Cost per Transaction: Infrastrukturkosten pro Anwendungstransaktion
Waste Metrics: Ungenutzte Ressourcenkapazitäten